Wer ein Eigenheim baut, steht auch vor der Frage: Wohin mit dem Auto?

In der Regel wollen Bauherren auch für ihre Fahrzeuge ein Dach über dem Kopf. Hier finden sich am Markt zahllose Varianten von Carports und Garagen mit unterschiedlichsten Materialien und Designs, die individuelle Gestaltungspielräume eröffnen.

Offen oder geschlossen?

Wer ein Haus baut, steht grundsätzlich auch vor der Frage des passenden Anbaus: Reicht ein Carport, oder soll es eine Garage sein? Beide Systeme bringen Vor- und Nachteile mit sich. Im Einzelfall kommt es darauf an, wie viel Budget zur Verfügung steht, ob auf ein Maximum an Sicherheit und Komfort Wert gelegt wird, ob ausreichend Platz für einen Anbau besteht oder ob auch weitere Gegenstände wie z. B. Fahrräder, Surfbrett oder Werkzeug unterbracht werden sollen. Doch ob Carport oder Garage – eines haben beide Anbaukonzepte gemeinsam: Die Investition wirkt sich direkt wertsteigernd auf die Immobilie aus.

Kostengünstig und flexibel: Der Carport.

Carports können in der Regel flexibler geplant und in den vorhandenen Platz eingepasst werden. Zudem sind sie deutlich kostengünstiger als eine Garage. Modulare Do-it-yourself-Systeme gibt es bereits schon unter 1.000 Euro. Carports benötigen in der Regel auch kein vollflächiges Fundament, meistens reicht zur Errichtung ein Streifen- oder Vierpunktfundament. Ein klarer Vorteil von Carports gegenüber Garagen ist die ständige Belüftung des Fahrzeugs und das schnelle Trocknen nach Regen oder Schnee. Rostbildung am Fahrzeug ist bei Carports daher in der Regel kein Thema. Gleichzeitig kann ein Carport auch als Überdachung des Eingangsbereichs vor dem Haus dienen, so gelangt man bei Regen immer angenehm trocken ins Haus. Ähnlich wie Garagen sind Carports sehr robust und halten sehr lange, wenn die richtigen Materialien verwendet werden und der Anbau gut gepflegt wird. So sind Überdachungen aus Edelstahl zum Beispiel korrosionsbeständig, wartungsfrei und recyclebar. Zudem lassen sich mit Carports schöne Designakzente setzen. Dank der vielseitigen Formbarkeit von Edelstahl sind den gestalterischen Spielräumen kaum Grenzen gesetzt. Auch Holz erweist sich als sehr flexibles Baumaterial, allerdings ist für eine lange Lebensdauer regelmäßiges Lasieren mit Holzschutzmittel unabdingbar.

In puncto Sicherheit ohne Alternative: Die Garage.

Garagen sind durch ihre massive Bauweise stabil, außerdem sind sie abschließbar und somit diebstahlsicher. Bei einem massiv gebauten Haus ist eine massiv gebaute Garage meist die logische Konsequenz. Allerdings erfordern Garagen beträchtlichen Platz – 15 Quadratmeter sollten für den Bau einer Einzelgarage und 25 Quadratmeter für eine Doppelgarage mindestens zur Verfügung stehen. Außerdem sind die Bodenbeschaffenheit, der Mindestabstand zur Straße, zu Nachbargrundstücken und eventuelle Abstellflächen zu beachten. Die Kosten für eine individuell geplante Massivgarage liegen schnell bei ca. 15.000 Euro – je nach Ausführung sind die Grenzen natürlich nach oben offen. Günstigere Alternativen sind Fertiggaragen aus Holz, Beton oder Stahl. Meistens reicht, wie bei einem Carport, ein Streifen- oder Vierpunktfundament.  Zu einem Problem bei Garagen kann die Kondensationsbildung werden, da bei zu hoher dauerhafter Luftfeuchtigkeit die Gefahr von Rostbildung am Fahrzeug besteht. Moderne luftdichte Tore verstärken diesen Effekt häufig, da die Luftzirkulation zusätzlich eingeschränkt wird. Daher sind gute Belüftungssysteme und gegebenenfalls der Einbau von Fenstern zu empfehlen. Außerdem sollte man beim Anbau einer Garage auch auf eine gute Abdichtung und Dämmung Wert legen, um Wärmebrücken zu vermeiden. In den meisten Fällen kann von der Garage auch eine direkte Verbindung zum Haus geschaffen werden, hier ist allerdings zumindest der Einbau einer Brandschutztür Pflicht. An dieser darf jedoch nachträglich nichts verändert werden, damit sie ihre feuerhemmende Wirkung nicht verliert. Somit sollte die Zusatzausstattung zur Wärmedämmung, Schalldämmung, Rauchdichtigkeit und Einbruchshemmung vor dem Einbau entschieden werden.

Das sollten Sie beachten!

Ob man für eine Garage oder einen Carport eine Baugenehmigung benötigt, hängt vom jeweiligen Bundesland oder der Gemeinde ab. Je nach Bebauungsplan ist es auch möglich, Garagen oder Carports direkt auf der Grundstücksgrenze zu errichten. Das spart Platz, denn die Nachbarn können dann Wand an Wand bauen. Auch für Material, Dachform, Maße und Farbe können Vorschriften bestehen. Daher sollte man sich bereits beim Grundstücks- oder Hauskauf beim zuständigen Bauamt über die geltenden Bauvorschriften informieren. Was viele nicht wissen: Carports und Garagen dürfen nicht ausschließlich zum Lagern von Gegenständen wie Mülltonnen, Fahrräder, Werkzeug, Umzugskartons etc. genutzt werden. Laut Gesetz muss der Abstellplatz in erster Linie dem Unterstellen des Fahrzeugs dienen. Und ein Tipp zum Schluss: Mit einer Garage oder einem Carport lassen sich Versicherungskosten sparen! Schließlich sind „Garagenautos“ besser vor Diebstahl, Vandalismus und Sturmschäden geschützt. Mittlerweile gibt es sogar spezielle Tarife für Carport-Besitzer, deren Autos zumindest vor Hagelschäden geschützt sind.

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Quelle:
Mein EigenHeim, J.Fink Verlag GmbH & Co. KG (Hrsg.) (2015): Carports und Garagen für Praktiker und Designaffine. In: Mein EigenHeim (2015), S. 64–67.